
Endocannabinoid System und CBD: Welche Wechselwirkung gibt es?
In Verbindung mit CBD wird immer wieder auf das Endocannabinoid System aufmerksam gemacht. In diesem Artikel verraten wir, was hinter der Bezeichnung steckt.
Wer sich über CBD und seine möglichen Wirkungen informieren möchte, stösst unweigerlich auf das Endocannabinoid System, das ein Bestandteil des Nervensystems ist. Die Forschung steht hier zwar noch ganz am Anfang, jedoch soll das Endocannabinoid System über Rezeptoren mit CBD interagieren können, um mithilfe des Cannabinoids bestimmte Über- oder Unterfunktionen ausgleichen zu können.
Was ist das Endocannabinoid System?
Hinter der Bezeichnung Endocannabinoid System verbirgt sich ein Teil des Nervensystems, das viele verschiedene Körperfunktionen beeinflussen und regulieren kann. Es kann zum Beispiel zur Gefühlslage beitragen, sodass wir uns entweder glücklich, traurig oder depressiv fühlen können. Des Weiteren soll das Endocannabinoid-System auch auf die Hirntätigkeit und den Appetit Einfluss nehmen können. Die Kommunikation findet dabei über verschiedene Rezeptoren statt, die mit CBD – einem der bekanntesten Wirkstoffe der Hanfpflanze – interagieren können.
Wissenschaftler sollen das System 1992 entdeckt haben, als sie die Wirkung bestimmter Cannabinoide erforschten und die Vermutung äusserten, dass der Körper womöglich über ähnliche Cannabinoide (Endocannabinoide) verfügen könnte. Die genaue Funktion des Endocannabinoid Systems ist bis heute noch nicht hinreichend geklärt, weshalb in Zukunft noch einige Studien nötig sind, die den Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoid System und CBD (und anderen Cannabinoiden) erklären müssen.
Woraus besteht das Endocannabinoid System?
Das Endocannabinoid System besteht im Wesentlichen aus 2 Rezeptoren:
- CB1-Rezeptoren
- CB2-Rezeptoren
Diese Rezeptoren sollen mit den in der Hanfpflanze enthaltenen Cannabinoiden kommunizieren können. Die beiden Rezeptoren könnte man dabei auch als eine Art „Empfänger“ bezeichnen, die mit den Cannabinoiden der Hanfpflanze eine Verbindung eingehen können. Diese Verbindung soll nach dem bekannten „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ aufgebaut sein, indem die Cannabinoide (beispielsweise CBD) und die Rezeptoren wie Puzzles ineinandergreifen sollen.
Welche Funktion haben die CB1- und CB2-Rezeptoren?
Die Endocannabinoid-Rezeptoren können dabei unterschiedliche Funktionen übernehmen. So sollen die CB1-Rezeptoren in erster Linie in unserem Darm und Gehirn vorkommen, weshalb sie einen direkten Einfluss auf das Verdauungssystem und die kognitive Leistungsfähigkeit haben können.
Im Gegensatz dazu soll sich ein Grossteil der CB2-Rezeptoren auf das Immunsystem beziehen, indem diese Rezeptoren zu einer Steuerung der körperlichen Abwehr beitragen können. Der andere Teil der CB2-Rezeptoren soll hingegen in unserem Skelett vorkommen und am Auf- und Abbau der Knochen beteiligt sein. Aufgrund ihrer Funktion könnten die Rezeptoren eine grosse Rolle bei Knochenbrüchen oder Osteoporose (Knochenschwund) spielen.
Wie funktioniert das Endocannabinoid System?
Das Endocannabinoid System ist zwar noch relativ unbekannt, jedoch kann es in unserem Körper eine wichtige Funktion übernehmen: Es soll den Organismus im Gleichgewicht halten, auch besser bekannt als Homöostase. Leider kann es trotzdem passieren, dass das Endocannabinoid System aus dem Gleichgewicht gerät, was sich sowohl auf der geistigen und seelischen als auch auf der körperlichen Ebene bemerkbar machen kann. Wenn man bedenkt, in welchen Bereichen die CB1- und CB2-Rezeptoren vorkommen, wird schnell deutlich, welchen Einfluss das Endocannabinoid System womöglich auf unseren Körper und unser Wohlbefinden haben kann.
Stress ist zum Beispiel ein Faktor, der sich direkt auf das Endocannabinoid System auswirken kann. Normalerweise soll der Körper mithilfe seiner Rezeptoren in der Lage sein, die durch Stress hervorgerufenen Symptome wieder auszugleichen, jedoch ist die Aufrechterhaltung der Homöostase nicht immer möglich – vor allem dann, wenn der Stress über Wochen oder Monate anhält und zu einer Manifestation von bestimmten Symptomen, beispielsweise Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck oder Konzentrationsstörungen, führen kann.
Derzeit geht man davon aus, dass sich die Homöostase womöglich durch die Einnahme von CBD positiv beeinflussen lässt, da das Cannabinoid mit den CB1- und CB2-Rezeptoren interagieren und ein Ungleichgewicht ausgleichen kann.
Welchen Einfluss kann CBD auf das Endocannabinoid-System haben?
Man vermutet, dass CBD einen positiven Einfluss auf das Endocannabinoid-System haben kann, indem das Cannabinoid nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip mit den CB1- und CB2-Rezeptoren interagieren soll. Auf diese Weise kann CBD den Körper bei der Aufrechterhaltung der Homöostase unterstützen und zu einem Ausgleich des Ungleichgewichtes beitragen.
CBD werden dabei viele positive Wirkungen auf den Körper zugeschrieben. So soll das Cannabinoid beruhigend, ausgleichend und schmerzlindernd wirken können, weshalb man es womöglich bei Stress, Schlafstörungen, Ängsten und depressiven Verstimmungen einsetzen kann. Selbst bei (chronischen) Schmerzen und Hautproblemen soll CBD angeblich Wirkung zeigen können.
Wie viel CBD einnehmen?
Über die Höhe der Dosierung gibt es derzeit noch keine einheitliche Angabe. Das liegt womöglich daran, dass man davon ausgeht, dass CBD bei jedem Menschen anders wirken kann. So kann die Wirkung von CBD durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Hierzu zählen unter anderem das Gewicht, der Stoffwechsel, das Alter und das Geschlecht. Auch können die Ernährung und die Lebensweise eine Rolle spielen.
Angesichts dessen empfiehlt es sich, mit einem niedrig dosierten CBD-Öl (mit 5 oder 10 % CBD) zu beginnen und eine ebenso niedrige Dosierung zu wählen. Die Dosis sollte dabei immer langsam und schrittweise gesteigert werden, wobei die persönliche „Wohlfühldosis“ bei jedem Menschen individuell ausfallen kann. Oft können 3 Tropfen CBD schon ausreichen, um einen positiven Effekt zu erzielen. Höher dosierte CBD-Öle sollten grundsätzlich sparsamer dosiert werden, da sie mehr CBD je Tropfen enthalten. Daher kann es gerade für Anfänger sinnvoll sein, mit einem niedrig dosierten CBD-Öl zu beginnen.
Fazit: CBD kann einen Einfluss auf das Endocannabinoid-System haben
Das Endocannabinoid-System ist ein körpereigenes System, das auch als Teil des Nervensystems bekannt ist. Es besteht im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Rezeptoren, die zum Beispiel in den Knochen, im Gehirn, Verdauungssystem und Immunsystem vorkommen. Gerät das Endocannabinoid-System aus dem Gleichgewicht, beispielsweise durch Stress oder eine ungesunde Ernährung, kann sich dies auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene bemerkbar machen.
Viele Experten gehen derzeit davon aus, dass sich das Endocannabinoid-System womöglich durch die Einnahme von CBD positiv beeinflussen lässt, da das Cannabinoid mit den Endocannabinoiden des Endocannabinoid-Systems interagieren und womöglich zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Homöostase beitragen kann.